Hajk 2018

Schon länger hatte kein Hajk außerhalb des Sommerlagers stattgefunden, somit nutze die Pfadistufe das noch schöne Herbstwetter, um mal in der Heimatregion loszuziehen. 6 Pfadfinder und 2 Leiter brachen auf, um eine mehrtätige Wanderung mit Übernachtungen von Hamm zum Möhnesee zu unternehmen.

Freitag:

 

Nachdem für die Pfadis der letzte Schultag vor den Herbstferien vorbei war, brachen wir mit Verzögerung um 15:05 Uhr zu unserer ersten Etappe nach Westönnen auf, einem Dorf in der Nähe von Werl. Der Weg führte uns dabei durch den Pilsholz, der aufgrund von Gruppenstunden sehr bekannt war, weiter raus durch Westtünnen (man beachte die großen Unterschiede zu Westönnen), bis nach Wambeln, wo für die meisten die Ortskenntnis aufhörte.  Nach einer Rast an einem Flurkreuz, das im Rahmen eines Weltjugendtags aufgestellt wurde, ging es weiter in Richtung des Ziels. Einsetzende Dunkelheit lies uns bei der leider notwendigen Überquerung größerer Landstraßen vorsichtiger und langsamer werden, doch befanden wir uns gegen 20 Uhr auf der Zielgeraden. Erschöpft und vor allem hungrig erreichten wir um 21 Uhr dann unser Ziel: einen Garten eines Mitleiters in Westönnen. Das Nachtlager wurde bereitet und selbstgemachte Pizza in den Ofen im Haus geworfen. Die Fütterung der Löwen war abgeschlossen und die gewisse Bettschwere war sichtbar, nachdem der Erste am Tisch bei Essen eingeschlafen war, sodass es dann auch zügig in die Schlafsäcke ging.

 

Samstag:

Eine durchwachsende Nacht mit sehr aufmerksamen Gänsen auf der Wiese nebenan, die leider keinen Unterscheid zwischen Kelten (Schlacht an der Allia) und sich nur umdrehenden Pfadis kennen, nahm ein Ende als der Nachtbar uns freundlicherweise um halb 8 mit der Kettensäge weckte. Ein Wecker entfiel somit und wurde, in Erwartung eines vorbeifahrenden Treckers oder Ähnlichem, den Abend zuvor auch gar nicht gestellt. Bei der Besorgung der Brötchen für das Frühstück zeigte sich für 2 Pfadis mal wieder, dass es einfacher ist sich in quasi urbanen Raum, einem Dorf, zu verlaufen, als im Wald oder der Flur. Wie gut, dass die Adresse bekannt war und sie nach kurzer Rücksprache mit einem Dorfbewohner wieder zurückfanden.

Gestärkt und mit Proviant eingedeckt brachen wir wieder auf. Wir zogen los um vor der Mittags“hitze“ zum Haarstrang, einem Höhenzug, hinauf zu laufen, denn in den Felder rechneten wir nicht mit besonders viel Schatten. Nach der Überquerung der A44 kamen wir nach Ruhne einem Ort der Gemeinde Ense.

Von Ruhne ging es durch Niederense bis zur Klosterruine Himmelpforten weiter. Dort wurde eine längere Pause eingelegt, bei der uns das Wetter mit dem schon herabfallenden Laub eine schönes Bild des Kreuzes und der Ruine bot. Das Kloster wurde im Zweiten Weltkrieg durch die Zerstörung der Möhnetalsperre leider überflutet und fast vollständig zerstört. Der örtliche Pfarrer und einige Bewohner kamen dabei ums Leben. Die Grundmauern der Kirche sind heute Mahnmal für die 1200 Toten der Möhnekatastrophe.

Erholt und Motiviert ging es weiter, die letzte Etappe hinauf zum Heinrich Lübke Haus am Möhnesee. Ein wenig keuchend kamen wir gegen 15:30 am Haus an (die letzten paar Hundert Meter weisen eine ordentliche Steigung auf). Nun hieß es kurz Anmelden und dann wieder das Lager für die Nacht zu bereiten. Ein paar Zelte standen (die Hälfte verzichtete bei warmen Temperaturen drauf) und schon ging es zur Erholung in das hauseigene Schwimmbad. Trotz fehlender Sprungtürme, Whirlpooldüsen, eines Strömungskanal oder eines Wellenbeckens, welche während des Laufens angefragt wurden, konnte das einfach Becken mit ein paar Bällen durchaus überzeugen. Vor allem da man im Wasser die schmerzenden Füße nicht mehr spürte und es weniger nach „Walking dead“ aussah. Eine blutende Nase und warme Dusche später fanden wir uns in unserem Lager wieder, in dem in der Zwischenzeit ein weiterer Leiter, der Besuch gekommen war,  schon dabei war Glut für das Grillen zu bereiten. Zur Überraschung der Leiter ging es für den ersten Pfadi schon vor 21 Uhr zum Zähneputzen und auch der Rest ließ nicht lange auf sich warten.

Sonntag:

Eine ruhige, erholsame und lange Nacht später, ohne Gänse oder Nachbarn mit Kettensägen oder Treckern, ging es am nächsten Morgen nach dem Frühstück, diesmal ohne Gepäck, hinunter zur Talsperre. Mit ein wenig Erstauen und der Suche nach der Skale am Turm stellten wir fest, dass sich der Pegel bestimmt 8m unter Höchstniveau befindet. Zurück am Haus ging es in den Gottesdienst, der auf der Wiese vor dem Haus stattfand und somit schon ein wenig Sommerlagerstimmung schaffte. Nach dem Gottesdienst ging es dann auch schon zurück nach Hamm, diesmal mit dem Auto, was erstaunlicherweise nur eine Bruchteil der Zeit dauerte den wir für den Hinweg gebraucht haben.

Sichtlich geschafft, aber mit tollen Erinnerung an ein gemeinsames Erlebnis und der Gewissheit zumindest nicht die ganzen Ferien faul zuhause auf der Couch rumgelegen zuhaben, ging das Wochenende zu Ende und es gibt sicherlich Wiederholungsbedarf im nächsten Jahr.

Gut Pfad 🙂